Hanseatisches Understatement

Hamburg | Ausgabe 27 | Frühling 2022 | Text: Melissa Guadagno

Einzigartigkeit als Maßstab oder Arbeiten nach dem Grundsatz „Keep it simple”? Im Hamburger Architekturbüro Tom Schau stellt sich die Frage nach dem „Oder“ nicht. Hier trifft das Besondere immer wieder auf hanseatisches Understatement und konsequente Einfachheit.

So entstehen Entwürfe und Immobilien, die höchsten Ansprüchen gerecht werden und sich gleichzeitig durch kraftvolle Klarheit auszeichnen. Wir haben das Büro in Hamburg Rotherbaum besucht und spannende Einblicke in einen vom Außergewöhnlichen geprägten Alltag bekommen.

Keep it simple, bleibe außergewöhnlich

Bei jedem Projekt steht für Inhaber Tom Schau eines immer im Mittelpunkt: das Außergewöhnliche. Klingt simpel? Kein Zufall! Denn um Besonderes zu erschaffen, setzen Schau und seine Architekten auf die Eleganz des Reduzierten – und sind gleichzeitig detailverliebt bis ins Kleinste. Dazu gehört auch, sich selbst wieder und wieder kritisch zu hinterfragen. So wird oft viele Tage lang an vermeintlichen Nebensächlichkeiten gearbeitet, die am Ende einen großen Unterschied machen.

Mehr als ein Architekturbüro

Ob Eigentumswohnungen in Rotherbaum, eine Stadtvilla mit 600 Quadratmetern und Alsterzugang, das authentische Sylt-Haus oder eine außergewöhnliche Gewerbeimmobilie – das architektonische Spektrum des Büros ist ebenso breit wie exklusiv. Es wundert also nicht, dass Schau zu den ersten Adressen in Hamburg gehört, wenn es um herausragende Immobilienprojekte geht. Stilprägend sind dabei die erfahrenen Top-Architekten Christian Mahler und Sven Kerkow, die mit ihren Arbeiten für zeitlosen Luxus und ausgefallene Details stehen. In Zusammenarbeit mit international tätigen Interior-Designern und Immobilienberatern entwickeln sie die unverwechselbaren Designs, für die das Architekturbüro Schau bekannt ist.

Schon beim Entwurf werden mögliche Materialien geprüft und das „General Design“ festgelegt.

Der ganz besondere Luxus

Neben dem Design liegt das Augenmerk immer auch auf der Qualität der verwendeten Materialien, der Ausführung sowie auf einer gut durchdachten Funktionalität. „Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden einen ganz besonderen Luxus: Wer sich auf uns verlässt, verlässt sich nicht nur auf einzigartige Entwürfe, sondern immer auch auf eine erstklassige Planung und Durchführung”, sagt Tom Schau. Als planende und bauleitende Architekten versteht sich das Team als Vertreter des Bauherrn – mit großer Verantwortung für und gegenüber allen am Projekt Beteiligten und auch über die eigentliche Dauer des Projekts hinaus. So lange, bis alles zu 100% den Vorstellungen der Kundinnen und Kunden entspricht.

Modernste Technologie trifft auf hanseatische Kaufmannsehre

Fragt man Tom Schau danach, wie in seinem Büro gearbeitet wird, gerät er fast ein wenig ins Schwärmen: „Einige der Leistungen, die wir anbieten, findet man in dieser Form eigentlich nur bei den ganz großen Playern. Das fängt schon beim Aufmaß an: Wir erstellen millimetergenaue Kopien aus Punktwolkenmodellen, bei denen oft mehrere hundert Millionen Messpunkte zu einem 3D-Modell verarbeitet werden. Exakter geht es nicht!”

Die genutzten Applikationen, etwa zur Kostenverwaltung oder Bauzeitplanung, sind webbasiert und geben Auftraggebern so die Möglichkeit, alle Planungs- und Ausführungsprozesse transparent zu verfolgen. Gelebtes „Keep it simple“ von den ersten Entwurfsabstimmungen bis zu den letzten Verträgen.

Weniger mitteilungsfreudig ist Schau, wenn es um seine Auftraggeberinnen und Auftraggeber geht. Für ihn sind Luxus und Diskretion untrennbar miteinander verbunden. Eine Einstellung, die gerade bei der hanseatischen Klientel gut ankommen dürfte. „Da viele unserer Projekte private Wohnprojekte sind, respektieren wir selbstverständlich den Wunsch, Informationen und Bildmaterial streng vertraulich zu halten.”

Ein No-Go – schlecht durchdachte Entwürfe und mittelmäßiger Espresso.

Wo das Besondere entsteht

Als Aushängeschild und Visitenkarte spiegeln auch die eigenen Büroräume den hohen Anspruch von Tom Schau und seinem Team deutlich wider. In repräsentativer Lage nahe der Alster steht das imposante Stadthaus, in dem entworfen und geplant wird. Ein Ort, an dem Kreativität viel Platz hat, sich zu entfalten – und ein Ort, an dem nichts dem Zufall überlassen wird. Weder beim Arbeiten selbst, noch wenn es um die Rahmenbedingungen geht. Eine ganz entscheidende ist für Tom Schau richtig guter Espresso: „Mit Kaffee ist es für mich ein wenig wie im Job: Perfekt ist das Einzige, was ausreicht”, sagt er und meint damit nicht nur die Qualität der Bohnen. „Vom Mahlgrad bis zur Fließgeschwindigkeit – ich experimentiere so lange, bis alles passt.”

Mit fast 30 Jahren Erfahrung …

… in der Abwicklung vor allem komplexer Bauvorhaben gehört Schau zu den alten Hasen im Immobiliengeschäft – in der Hansestadt, aber auch darüber hinaus, zum Beispiel in Leipzig oder München. Der studierte Bau- und Projektmanager hat früh die Liebe zum Besonderen und Exklusiven entdeckt und seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Zunächst als selbstständiger Projekt-Realisierer, seit 2019 als Full-Service-Architekturbüro und GmbH.

Für uns ist nach einem Besuch in der Johnsallee klar: Tom Schau und sein Team stehen zu 100 % hinter dem, was sie tun und was sie ihren Kundinnen und Kunden versprechen. So sind wir auch kaum noch überrascht, als Schau uns zum Abschied die mustergültig organisierte Werkstatt zeigt, in der detaillierte Modelle oder Prototypen zum Beispiel für Tür- und Möbelbeschläge angefertigt werden – und die selbstverständlich direkt ans Büro angegliedert ist. Anders wäre es schließlich nicht perfekt gewesen. Hier entsteht wirklich Außergewöhnliches.