Projekt Beschreibung

Seit einigen Jahren schrillen die Klima-Alarmglocken. Neben der Auto- und Energieerzeugungsindustrie reagiert nun auch die Einrichtungsbranche mit einem zeitgemäßen und unverzichtbaren Möbeltrend auf den Wunsch vieler Konsumenten nach mehr Nachhaltigkeit.

Der Trend heißt Eco-Design

Eco-Design beschreibt eine Entwicklung, die sich zum Ziel gesetzt hat, mit intelligentem Einsatz der noch vielfach verfügbaren Ressourcen einen möglichst großen Nutzen für alle Beteiligten zu erzielen. Die Produktherstellung erfolgt ausschließlich unter minimaler Umweltbelastung und sozial fairen Arbeitsbedingungen. Dennoch darf auch die Ästhetik keineswegs zu kurz kommen: Nachhaltigkeit, die modern, stilvoll und eben funktional ist. Somit gilt es zu beachten, wirtschaftlichen Sinn, soziale Verträglichkeit und ökologische Notwendigkeit in einem Produkt zu vereinen. Bei Eco-Design setzt man ausnahmslos auf natürliche Ressourcen: wie beispielsweise Naturfilz, Hanf, Leinen, Jute, Bambus, Kork, Holz, Stein, usw.

Zeit zu handeln

Dass der Klimawandel allgegenwärtig ist und dringend etwas dagegen unternommen werden muss, sollte eigentlich nicht erwähnt werden müssen. Vor allem aber die immer größer werdende Ressourcenknappheit in Verbindung mit der starken Wegwerfmentalität unserer Gesellschaft erzeugen besagtes Problem. Im Vergleich zu früheren Zeiten wurden Möbel in den letzten Jahren weitaus schlechter verarbeitet, hinzu kommen die sich ständig ändernden Trends – eine Tatsache, die nicht im Sinne der Nachhaltigkeit liegt. Aber, und das ist auch gut so, die Menschheit wird langsam wacher, die Sehnsucht nach Wiederverwendbarkeit und Langlebigkeit wächst. Auch die Nachfrage nach umweltschonenden und nachwachsenden Materialien ist so groß wie nie zuvor. Darauf reagieren nun auch zahlreiche Designer, indem sie ihre Herstellung und den Produktlebenszyklus an wirtschaftliche, soziale und rechtliche Gegebenheiten angepasst haben und auf den korrekten Umgang mit Technologien achten.

Als wenige Beispiele können Firmen wie Vitra (Stühle, Beistelltische, etc.), Kalon (Baby- und Kinderzimmermöbel) oder HeySign (Teppiche, Pölster, etc. aus Naturfilz) erwähnt werden. Letztere sind – verglichen mit ihren künstlich erzeugten Pendants – nicht nur hautfreundlicher, elastischer und luftdurchlässiger, sondern durch ihren natürlichen Fettgehalt auch schmutzabweisender.

Schlafzimmer (Fotocredit: Thanos Pal / unsplash.com)

Schauen Sie genau hin

Nicht alles, was auf den ersten Blick nachhaltig scheint, ist es dann auch tatsächlich. Beispielsweise gibt es Möbel, die aus unterschiedlichen Materialien hergestellt wurden. Auch wenn diese Materialien einzeln recycelbar sind, bedeutet das noch lange nicht, dass sie dies auch gemeinsam sind. Oftmals werden solche Möbel irreversibel miteinander verklebt, wodurch der Urzustand des Rohstoffes nicht wiederherstellbar ist. Nachhaltig ist ein Möbelstück also erst, wenn auch sichergestellt werden kann, dass es vollständig rückgebaut werden kann. In weiterer Folge muss auch beachtet werden, dass die Materialien nicht nur organisch, sondern auch ökologisch angebaut und verarbeitet wurden – somit ist der Verzicht auf vergängliche und bedrohte Ressourcen nicht wegzudenken. Lokale Herstellung und die damit verbundenen, kurzen Transportwege sind ebenfalls ein Muss im Sinne der Nachhaltigkeit.

Schlafzimmer (Fotocredit: Thanos Pal / unsplash.com)

Kaufen: unbedingt! Aber worauf ist zu achten?

Naturprodukte haben neben den umwelttechnischen Aspekten auch zahlreiche weitere Vorzüge. Nichtsdestotrotz gibt es einige Dinge, auf die beim Kauf geachtet werden muss, weil Ecodesign nicht immer sofort erkennbar ist. Mit folgenden Tipps und Tricks sollte der Eco-Möbel-Einkauf aber deutlich erleichtert werden:

  • zu Produkten aus nachweislich nachwachsenden Rohstoffen und Recyclingmaterialien greifen
  • auf Gütesiegel achten
  • auch die Verpackung muss nachhaltig und recycelbar sein
  • darauf achten, ob der Hersteller eine lange Lebensdauer garantiert
  • überprüfen, ob für das Produkt Ersatzteile oder Aufarbeitungsprogramme angeboten werden
  • Greenguard-zertifizierte Produkte sind frei von Schadstoffen
  • Holzprodukte nur kaufen, wenn Herkunftsland und Produktionsart deklariert sind
  • Hochwertigkeit zahlt sich aus (diese sind reparabel, zeitlos, multifunktional und abbaubar)
  • Textilien dürfen nur mit Naturfarbe eingefärbt sein
  • weitestgehend metallfreie Möbel kaufen
  • Lasuren, Öle und Wachse vermeiden; außer sie sind nachweislich auf natürlicher Basis verarbeitet worden

Leider gibt es bis dato keine rechtsverbindliche Definition von Eco-Design bzw. für nachhaltige Möbelproduktion. Hersteller sind also keineswegs verpflichtet, die Rohstoffherkunft zu deklarieren. Man kann an ihre Vernunft appellieren und darauf hoffen, dass sie sich und ihre Erzeugnisse selbst kontrollieren. Dennoch gibt es bereits einige Label, die Schadstofffreiheit garantieren und strenge Qualitätsrichtlinien voraussetzen. Halten Sie Ihre Augen beim Kauf von Öko-Möbeln und -Produkten also weit offen – es zahlt sich aus! Und Sie werden sehen: Nachhaltigkeit kann so schön sein!

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