Projekt Beschreibung

Ein Klassiker in der Gestaltung von Wand und Boden erlebt ein großes Comeback. Längst beschränken sich Mosaikfliesen nicht mehr nur auf das Bad und die Küche, sondern viele Bereiche im Haus können Innen und Außen mit ihnen verschönert werden. Neben dem Boden lassen sich auch Wände oder Ablagen mit Mosaiksteine auf individuelle und einzigartige Weise ausgestalten. Die modernen Mosaik-Gestaltungen haben ihre Vorbilder bereits in der Antike, aber der Klassiker wird mit extravaganten Materialien und verblüffenden Designs stetig weiter entwickelt.

Die einzelnen Mosaiksteine wirken unspektakulär und sind bis maximal drei Zentimeter groß. Ihre Wirkung entfalten sie in der Betrachtung aus der Ferne. Dann entfalten die kleinen Fliesenquadrate ihre Strahlkraft im Verbund mit den anderen um sie herum. Durch ihre Oberfläche aus Keramik oder Glas entwickeln die Mosaiksteine ein Glänzen und ihre Farben geben einen leuchtenden und intensiven Ton wieder. Lichtreflexe spielen mit den Ecken und Kanten der Mosaiksteine. So lassen sich fast alle Räumlichkeiten behaglich und interessant einrichten.

Farbenträumen sind keine Grenzen gesetzt

Rot, Blau, Grün oder doch 24-karätiges Gold – bei der Wahl der Farbe ist fast alles möglich. Wegen der großen Materialvielfalt lassen sich die verschiedensten Farben einfach an die Wand oder auf den Boden bringen. Diverse Metallictöne, künstliche Halbedelsteine oder Variationen, die wie Perlmutt glänzen, zeigen, was heute alles möglich ist. Wegen ihrer sehr kleinen Größe können mit den Mosaiksteinen auch runde oder gewölbte Oberflächen belegt werden. Dabei müssen die Mosaiksteine nicht in starrer Ordnung, wie beispielsweise Badfliesen, angebracht werden. Geschwungene Flächen lassen es sogar zu, dass ganze Wände mit den Mosaiksteinen bekleidet werden. Es entsteht eine atemberaubende Struktur, die durch ihre Oberfläche lebendig wirkt. Diese Raumgestaltung ist dezent, wirkt aber niemals eintönig. Als Klassiker halten Mosaiksteinen seit je her Einzug in Bad und Küche.

DEKORE 20 / AFFRESCO Quelle: bisazza.it

Muster ein Spagat zwischen Klassik und Moderne

Seit der Antike werden Böden mit geometrischen Mustern verziert. Diese Bodengestaltung zieht sich nicht nur durch die Zeit, sondern ist auch über alle Sprachen und Kulturen hinweg in Asien, Arabien und im gesamten europäischen Raum zu finden. Diese Art der Bodengestaltung mit den Mosaiksteinen ist die Königsklasse, denn hier sind große Flächen in Form von Wand und Boden mit sehr präziser Arbeit zu versehen. Fehler würden sofort auffallen. Solche geometrischen Ornamente finden sich heute oft in Wohnzimmer, Flur oder Esszimmer wieder. Meist sind sie in dezenten Farbtönen gehalten. Neben diesen Formen bestimmen aber auch moderne Trends, wie das britische Paisley-Muster oder Hahnentrittmuster, die Szene. Diese orientieren sich aber ebenfalls an klassischen Vorbildern – daher ist es ein nahezu zeitloses Design.

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Quelle: viaplatten.de

Für Kreative und handwerklich Begabte bietet sich die Möglichkeit auch selbst Hand an zu legen und ein eigenes Mosaik zu legen. Mit andersfarbigen Steinen aus derselben Farbpalette ergeben sich leicht Kontraste, die das Mosaik lebendig wirken lassen. Soll es ganz traditionell sein, dann können die einzelnen Mosaiksteine auch von größeren Marmorsteinen abgespalten werden, wie es traditionell in der Antike gehandhabt wurde. Diese Variante erfordert neben Geschick viel Geduld und eignet sich nur bedingt für großflächige Projekte.

Material – Gegensatz von Manufaktur und maschineller Produktion

Die Produktion von Mosaiksteinen ist eine Wissenschaft für sich. Mosaike sind eine schöne, aber sehr kostenintensive Gestaltung der Wände und des Bodens. Bei Mosaiksteinen aus der Manufaktur ist jeder einzelne Mosaikstein ein Unikat, so verleiht es dem Mosaik eine ganz spezielle Ausstrahlung. Andererseits sind die Mosaiksteine aus der Manufaktur deutlich teurer, als aus maschineller Produktion. Unabhängig von dem Material, aus dem die Mosaiksteine hergestellt sind, bietet die maschinelle Produktion den Vorteil, dass hier auch neben dem günstigeren Preis eine gleichbleibend hohe Qualität der Mosaiksteine gewährleistet werden kann. Für großflächige Mosaike ist dies von entscheidender Bedeutung. Die maschinelle Produktion bietet in Kombination mit dem Computer heute auch viele weitere Design-Optionen.

Mosaik – so realistisch, wie ein Foto

Wegen dem stetigen Fortschritt in Technik und Produktion bieten sich heute schon Möglichkeiten, Darstellungen mit Mosaiksteinen herzustellen, die annähernd die Qualität eines Fotos haben. Mittels digitaler Technik wird ein Bild auf die Mosaiksteine übertragen. Jeder Mosaikstein funktioniert dabei wie der Pixel eines alten Fernsehers. Aus der Entfernung entsteht dann ein Bild, welches nicht den Eindruck eines Mosaiks vermittelt, sondern wie ein Foto wirkt. Problemlos lassen sich bis zu raumgroße Darstellungen realisieren. Hierbei ist es nicht notwendig selber beim Legen der Mosaiksteine aktiv zu werden, denn diese werden bereits von der Mosaikfabrik auf Matten vormontiert geliefert und lassen sich sehr leicht an der Wand anbringen.

Der Fliesenhersteller Kerana bietet beispielsweise die Möglichkeit auch große Motive auf Glas-Mosaiken umzusetzen. Diese Variationen bieten den Vorteil, dass sich auch dreidimensionale Grafiken und Bilder realisieren lassen. So entstehen einmalige Effekte in Mosaik.

Doch nicht nur an der Wand und am Boden machen Mosaike eine gute Figur. Der Trend hat auch Möbel, Arbeitsplatten oder Spiegel erreicht. Hier bieten sich auch Einsatzmöglichkeiten der gerade beschriebenen Fotomosaiken. Zusätzlich hat sich das norditalienische Familienunternehmen Bisazza darauf spezialisiert, als Fliesenhersteller auch Alltagsgegenstände und Möbel in einer kleinen eigenen Kollektion von namhaften Designern und Künstlern gestalten zu lassen. Das Resultat kann sich sehen lassen, denn so entstand ein Anne Jacobsen Stuhl, der in einem Gewand aus Mosaiksteinen gekleidet war, oder aktuell designte der Niederländer Marcel Wanders, auch von der New York Times als „Lady Gaga des Designs“ genannt, eine auffällige und frische Kommode mit dem Titel „Quadro Commode Bloem“. So bieten sich viele interessante und individuelle Möglichkeiten für die Einrichtung der eigenen Wohnung.

MÖBEL / QUADRO COMMODE BLOEM

Quadro Commode Bloem Quelle: bisazza.it

„Cersaie“ in Bologna – aktuelle Entwicklungen und Trends fürs Mosaik

Die Cersaie ist die größte Messe für Architekturkeramik in Europa und hier werden die Trends für die nähere Zukunft greifbar. Eine der Erkenntnisse der Messe ist, dass sich das Bad von einem unscheinbaren Örtchen hin zum zentralen Ort für Regeneration und Entspannung. Der Wohlfühlfaktor soll steigen und der lange dominierende Minimalismus weicht zunehmend angenehmen Formen und Stilen. Zudem scheint die Farbe auch im Bad wiederentdeckt zu sein. Besonders Verfliesungen in Blau und Grün stehen aktuell hoch im Kurs. Gerade diese Entwicklungen werden besonders in Mosaikbädern mit Mosaiksteine sichtbar, denn hier waren State-of-the-art-SPAs und Poolbereiche Inspirationsquellen. Die Mosaiksteine werden hier großflächig in einem frechen Azurblau angebracht, während das Mosaik durch reduzierte Armaturen und Becken ergänzt wird. Derr Duschbereich wird komplett verglast und stört den Look auf diese Weise nicht. Diese Optik funktioniert auch in Weiß oder im derzeit sehr angesagten Natural Look. Der italienische Branchenführer Marazzi bestätigte, dass gerade die Naturstein-Optik sehr beliebt bei den Kunden sei.

Ähnlich einem Patchwork werden die unterschiedlichen Mosaiksteine zu einem harmonischen Ganzen kombiniert. Dies wiederholt sich dann mehrfach. Diese Form des trendigen Natural Look Mosaiks wird auch „Blend“ genannt. Teilweise werden auch glänzende Elemente in Gold oder Perlmutt eingesetzt, was dem ganzen Mosaik einen Hauch von Luxus und Dekadenz verleiht.

Weitere Mosaik Trends finden sich in den 3D-Effekten, mattierten Mosaiksteinen und den populären Wabenmosaiken. Die matte Variation verleiht der Umgebung eine geerdete und skandinavische Atmosphäre. Wabenmosaike haben sich still und heimlich zu einem großen Erfolg entwickelt. Von dezent bis glamourös sind dabei alle Varianten möglich. Für das Bad gilt generell, ob Art-déco-Glamour-Optik oder Understatement Oase, zuerst werden die Wände und der Boden ausgewählt, dann folgt erst die Einrichtung. Die Pflege der Mosaikflächen ist nicht so zeitaufwendig, wie angenommen werden könnte. Empfehlenswert ist ein Spezialputzmittel vom Experten (Steinmetz) und kleine für die Fugen passende Bürsten, um das Bad reinigen zu können.

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