Alles klar dank Sendlhofer Design

Kitzbühel & Alpenraum | Ausgabe 18 | Herbst 2023 | Text: Barbara Jahn

Die Stadt Salzburg hat eine magische Anziehungskraft: Es ist ein Ort, der mit seiner atemberaubenden Kulisse und lebendigen Atmosphäre einlädt, sich genau hier niederzulassen und seinen Lebensmittelpunkt zu wählen. Um diesen zu etwas ganz Besonderem zu gestalten, hat ein Paar die Planung und Umsetzung in die Hände des Salzburger Innenarchitekten Michael Sendlhofer gelegt.

Der faszinierende Weitblick auf Stadt und Festung Hohensalzburg war nur ein gutes Argument, das die Entscheidung, in dieses Penthouse am Stadtrand von Salzburg zu ziehen, so attraktiv machte. Die großzügigen 190 Quadratmeter, die sich durch Offenheit und durchdachte Proportionen auszeichnen, werden durch eine architektonische Raffinesse mit Licht durchflutet: Hier hat das Team von Sendlhofer ein besonderes Farb- und Materialkonzept entwickelt, dessen Rahmen ein heller Eichenboden, der sich durch sämtliche Räume zieht, und Wände sowie die Decke aus Sichtbeton bilden – eine bewusste Wahl, um der Einrichtung eine neutrale, aber charakteristische Bühne zu bieten.

Vielfalt und Einheit

Der nach Westen ausgerichtete Raum beherbergt die Küche, den Ess- und den Wohnbereich. Die Küchenzeile mit matt-grauen Metallic-Fronten und einer Schiebetür aus Rohstahl, hinter der sich eine Arbeitsfläche verbirgt, steht einem freistehenden Küchenblock gegenüber, der – auf der dem Essplatz zugewandten Seite mit stark strukturiertem, grauem Spaltleder bezogen – mit Wasser- und Kochstelle sowie mit einer flächenbündigen Theke und integriertem Weinkühler ausgestattet ist. Die Materialien und Farben greifen den industriellen Charme des Sichtbetons auf. Der Rohstahl findet seine Fortsetzung in den Beinen des Esstisches, der mit einer massiven, sieben Zentimeter starken, geköhlten Eichenplatte beeindruckt. Diese wurde – ebenso wie die Küche und alle Einbauten – in der Werkstatt von Sendlhofer gefertigt und mit Designerstühlen ergänzt.

Klare Linie

Die Essgruppe leitet zum eigentlichen Wohnbereich über, der mit einem Sofa von COR – bezogen mit einem grünen Teddybär-Jubiläumsstoff, der an die 1980er Jahre erinnert – die Blicke auf sich zieht. Vis-à-vis entfaltet sich ein dunkelgrauer Keramiksockel, der nicht nur den mit Spaltleder bezogenen Schaukamin mit schwarzem Abzugrohr einbindet, sondern in ein offenes Regal mit Schiebetür – ebenfalls mit Spaltleder bekleidet – übergeht. Als optische Weiterführung und als Betonung der Kante der Dachschräge geleitet ein Holzkranz um die Ecken, der am zentralen Kubus mit Speisekammer, Abstell- und Hauswirtschaftsraum endet. Dieser reicht bewusst nicht an die Decke, um die Deckenlandschaft und den Lichteinfall nicht zu unterbrechen, und ist mit einer Holzverkleidung aus grau gebeizter Eiche umhüllt, in der die Tür komplett verschwindet.

Von Anfang bis Ende

Während die Schiebetür zum Eingangsbereich von Rimadesio aus rauchgrauem Glas mit Streifenoptik einen gewissen Sichtschutz bietet, gestattet das mit Stoff bezogene Schiebeelement – ebenfalls von Rimadesio –, das sich bis zur Küchenzeile fortsetzt, kleine Einblicke in die Privaträume.

„Wichtig waren unseren Auftraggebern eine durchgehende Linienführung, wiederkehrende Farben und charakteristische Materialien“, sagt Michael Sendlhofer. „Mit einem eleganten Mix aus Spaltleder, Rohstahl und Eichenholz ist uns eine harmonische Raumgestaltung gelungen, die sich nicht nur konsequent wie ein roter Faden durch das gesamte Projekt zieht, sondern, in allen Details maßgeschneidert, mit dem Sichtbeton in einen lebendigen Dialog tritt.“