Tiny Houses, Small Houses und Minihäuser etablieren sich im Luxussegment. Woher kommt eigentlich der Minihaus-Boom? Und welche Varianten und Anbieter gibt es?
Ist Diogenes „schuld“? Der Philosoph, der Alexander den Großen gebeten haben soll, ihm doch bitte aus der Sonne zu gehen? Der Kyniker, der in einer Tonne gelebt haben soll bzw. in einer großen Amphore oder einem Weinfass. Eine Urform der „Tiny Houses“? Heute würde man seine Lebensform wohl extremes „Downsizing“ nennen. Oder ist – ca. 2400 Jahre später im 20. Jahrhundert – der „Nichtraucher“ verantwortlich? Der Arzt aus Erich Kästners „Fliegendem Klassenzimmer“. Er lebte in einem „Nichtraucher“-Eisenbahnwaggon unweit des Internatsgeländes, rauchte wie ein Schlot, lebte aber sicher (auch) noch nicht Erster Klasse.
Tiny House: Wer hat’s erfunden? Die „Hippies“?
Näher kommt man der Sache schon, wenn man in die 1960er und 1970er-Jahre in den USA schaut. Die experimentierfreudige „Woodstock“-Generation brachte schon zahlreiche Vorläufer der Tiny Houses hervor. Auch unter den Vorzeichen von Ökologie, Unabhängigkeit und Mobilität. Diese mündeten schließlich ab den 1980er Jahren in das Tiny- oder Small-House-Movement. Kommerziell umgesetzt wie so viele Ansätze der „Hippie“- und „Peace“-Bewegung, mit durchaus pragmatischem Hintergrund.
Small Houses: Eine günstige Alternative?
Small bzw. Tiny Houses verursachen deutlich geringe Bau- und laufende Kosten. Sie sind sogar je nach Konzept mobil nutzbar. Dadurch erhielt das Small House Movement besonders während der Finanzkrise ab 2007 wieder vermehrt öffentliches Interesse. Das Spektrum reichte von einfachen, umgebauten Bau-, Schäfer- und Zirkuswagen bis hin zu bereits hochwertig und professionell erstellten Modellen. Und spätestens ab da verließen auch in Europa Anbieter den – ursprünglich auch hier rein alternativ-ökologischen – Pionierbereich und legten technisch ausgereifte und architektonisch hochmoderne Modelle auf.
Minihäuser werden zum Prestigeobjekt
Die ursprünglich mit dem Tiny-House-Movement verbundenen Motive – Kostenreduktion, Mobilität und „Downsizing“ bzw. Gesundschrumpfen – wichen also zunehmend dem Wunsch nach mehr Komfort und Luxus. Die „Minihäuser“ wurden bis heute auch zu Prestigeobjekten. Von Privaten genutzt als Gäste- oder Wochenendhaus, von Unternehmen z.B. als Geschäfts- oder Messebüros, von Tourismusbetrieben als extravagant-luxuriöses, originelles Angebot für Gäste. Megatrends wie „Cocooning“, „Glamping“ oder Urlaub im Baumhotel befeuerten zusätzlich die Nachfrage nach Tiny und Small Houses und brachten eine Vielzahl neuer Varianten und Modelle hervor.
Baumhäuser: The Special Art of Small House
Zurück zur Natur. Kaum eine andere Form des Small House vereint wohl (wieder) mehr die (ursprünglichen) Ansprüche an Ökologie und Nachhaltigkeit mit Naturnähe und Komfort, ja Luxus, wie die in den letzten Jahren immer beliebter werdenden Baumhaus-Varianten der Small Houses. Als Ruhe-Oasen auf dem eigenen Grundstück, als Wellness-Inseln in den Wipfeln von Bäumen, als Specials in touristischen Angeboten. Schonend an oder direkt in Baumwipfel gebaut bieten diese Small Houses ein unvergleichliches, oft luftiges Lebensgefühl.
Der Bremer Dipl.-Ing. Architekt Andreas Wenning hat ein feines Buch darüber veröffentlicht, das über 40 zeitgenössische Baumhaus-Projekte in Europa und Übersee sowie eine Vielzahl unterschiedlicher Design-Studien seines Architekturbüros präsentiert. Ergänzt wird der reich bebilderte Band durch einen Blick auf die Geschichte und Facetten der Baumhaus-Architektur in den verschiedenen Kulturen und einen Fachbeitrag zur Baumstatik.
Die Preise für Tiny House, Small House, Minihaus
Ein Minihaus kostet nicht unbedingt wenig, denn auch hier sind nach oben keine Grenzen im Preis gesetzt. Aber ein schlüsselfertiges Tiny House gibt es bereits ab 20.000 Euro. Einen Fertigbausatz für ein Minihaus kann man schon ab 5.000 Euro erstehen. Winzige Häuser mit nicht mehr als 8m2 Wohnfläche sind auch schon für unter 15.000 Euro erhältlich. Luxuriösere und maßgefertigte Small House Modelle bewegen sich vom mittleren fünfstelligen Bereich aufwärts.
Anbieter von Minihäusern
Paideuma: Vom Tiny House Pionier zum hochwertigen Produzenten
Das Planungsbüro Paideuma von DI Reinhard Hesse im österreichischen Miesenbach realisiert seit 1985 Tiny Houses und Small Houses in Kuppelform. Paideuma berät über baubiologisch harmonisierende Orte, organisiert die Re-Vitalisierung bestehender Objekte unter Berücksichtigung des gegebenen Umfeldes und plant den Entwurf und die Ausführung von Neubauten. Paideuma integriert energiesparend ökologische und ökonomische Techniken wie Solar- und Heizungstechnik, Lehmbau etc., vermittelt örtliche Handwerker und Künstler und überprüft die Qualität aller eingebrachten Leistungen, um Räume zum Wohlfühlen zu gestalten. Das Spektrum reicht vom kleinen Kuppel-Solitär bis zu komplexeren Wohn- und Nutzbauten. Auch die Integration eines „Doms“ in konventionelle Architektur ist Bestandteil des Portfolios.
Ufogel: Ein Tiroler Small House hebt ab
Wenn man im Ufogel lebt ist zweierlei immer gegenwärtig: das Holz und der Himmel. Ein großes Panoramafenster holt die Landschaft in den zweigeschossigen Raum und vermittelt das Gefühl, man befände sich noch im Freien. Die obere Etage bietet durch geschickte Raumteilung perfekte Rückzugsmöglichkeiten und vermittelt wohlige Geborgenheit. Ganz nach Wunsch passt sich der Ufogel den Bedürfnissen seiner Nutzer an. Er kann Bootshaus oder Almhütte sein, Ferienwohnung oder Ausstellungspavillon. Manchmal offen und einladend, manchmal ein sehr privates Refugium. Einerseits fühlt man sich wie in einem Loft, andererseits wie in einer Schutzhütte voll Wärme und Urigkeit. Unter dem gebogenen Holzdach schläft man gut und mit dem Gefühl, an den Ursprung des Wohnens zurückzukehren. Den „Ufogel“ gibt es in drei Varianten. „Pur“, ohne Einbauküche und Bad; „Standard und „Taylor Made“, maßgeschneidert für individuelle Ansprüche und Funktionen. Mehr Information zum Ufogel finden Sie hier.
Loftcube & Loft-Factory: Luxuriöse Small Homes für innovative Weltenbummler
Werner Aisslinger mit seinem Loftcube (Berlin 2003) und Gerold Peham mit dem NomadHome seiner Loft Factory (Österreich, 2003) holten Tiny Houses/Small Houses ins 21. Jahrhundert. Und trugen so einen sehr wichtigen Anteil dazu bei, dass sie heute salonfähig ist. Von den ersten Zeichnungen des LoftCubes in 2001 dauerte es über 10 Jahre, bis diese Tiny Houses heute salonfähig für Kleinserien sind. So wurden aus „Immobilien“ Mobilien für flexible Menschen. Dank Einzelmodulen, die zwischen 30 und 200 m² groß sind. Elegant und futuristisch im Design sowie auf Wunsch auch innen komplett individuell konzipiert und eingerichtet. Alle Module sind mobil sowie komplett und problemlos recyclebar. Mehr dazu u.a.: www.streifzugmedia.com/bericht/loft-factory/ Loftcube mit Headquarter in München ist heute international agierender Partner der Loft Factory mit exquisiter Modellpalette.
Fotocredit: iglucraft.com
Iglucraft: Komfortable Igluhuts und -Saunas, Tiny Houses, Mobile Homes
Igluhut ist ein Tiny House wie ein maßgeschneiderter Anzug. Das Design von Igluhut ist einzigartig und kombiniert die jahrhundertealte Schindel-Technologie mit modernem Wissen und Handwerkskunst. Die durchdachte Struktur ermöglicht die Schaffung von Gebäuden für ganz unterschiedliche Zwecke, die überall dorthin transportiert werden können, wo sie benötigt werden. Igluhuts sehen in städtischen Umgebungen überraschend gut aus, ganz zu schweigen von der Wildnis. Die Produkte des in Estland ansässigen Herstellers Iglucraft reichen von der kleinen Iglusauna bis zum Wohnmodell Igluhut und sind weltweit vertreten.
Baumraum: Neue Small House Architektur in den Bäumen
Das gestalterische Spektrum des Bremer Architekten Andreas Wenning reicht von privaten Refugien über Erlebnisräume in der Natur bis hin zu Baumhaus-Hotels. Sein Unternehmen „Baumraum“ gestaltet und realisiert moderne Erlebnisräume für Kinder und Erwachsene. Von kleinen Spielorten bis hin zu durchgängig bewohnbaren, exklusiven Domizilen. Baumraum entwickelt individuelle, architektonische Unikate für Private, für Hotellerie und Gastronomie, für Forst-, Naturschutz- und Veranstaltungseinrichtungen.
Weiterführende Links zum Thema Tiny House bzw. Minihaus:
www.facebook.com/domhaus.at
www.ufogel.at
www.loft-factory.at
www.loftcube.net
www.probemi.gmbh
www.iglucraft.com
www.baumraum.de
Alles klar und ganz nah an der Natur
Fenster und Glasfassaden von Solarlux sorgen auch bei diesem Einfamilienhaus für nahtlose Ausblicke und grenzenlose Freiheit.
Nachhaltig bauen für die Zukunft
Die zeitgemäße Art, komfortabel, ökonomisch effizient und klimafreundlich zu bauen. Mit Holz, Lehm oder Hanf.
Ganzjähriges Outdoor-Feeling
Qualitätsfenster von Solarlux sorgten auch bei der Erweiterung dieser Jugendstilvilla für grenzenlose, naturnahe Wohn(t)räume.