Villa Cipriani in Asolo

Hamburg | Ausgabe 29 | Frühling 2023

Ein laues Lüftchen weht durch Asolo. Beim Schlendern durch die Gassen dieses von mittelalterlicher Architektur geprägten Städtchens fällt der Blick auf die Hügellandschaft ringsum. In der Villa Cipriani ist in Augenblicken wie diesen die einmalig entspannte, ewig beschwingte Stimmung dieses Ortes am besten zu spüren.

Hier, wo Prosecco-Weinberge mit den vornehmen Villen des Architekten Palladio alternieren, sich stolz La Rocca – die Festung – erhebt, treten Schlichtheit und Eleganz miteinander in einen Dialog, vereinigen und bestärken sich.

Das Asolando-Glücksgefühl

Sanft, aber eindeutig ist beim Betreten der Villa Cipriani der Sprung von der einen in die andere Epoche: draußen die mittelalterlichen Gassen, drinnen der Glanz des viktorianischen Zeitalters. Während sich die Augen noch orientieren, glaubt man auf der Veranda Henry James und Edward M. Forster zu erblicken, tief versunken in ein Gespräch. Oder – beim Verweilen unter der Gartenlaube mit Blick auf das betörende, von Olivenbäumen und Weinbergen gezierte Panorama, das sich bis hin zur imposanten Villa degli Armeni zieht – zu verstehen, was Robert Browning mit dem Begriff „asolando“ meint: dieses Glücksgefühl, das mit der Ankunft in der Villa Cipriani einhergeht.

Asolo ist eine durch und durch weibliche Stadt, geformt von der Kultur und Schönheit unterschiedlicher Epochen: Renaissance-Hof von Königin Caterina Cornaro, Ruhestätte der bezaubernden Schauspielerin Eleonora Duse und Wahlheimat der Forscherin Freya Stark.

Sigrid Guillion Mangilli …

… ist eine weitere Frau, die Asolo prägt. Dank ihrer Beherztheit steht dieses Erspüren von Harmonie im Mittelpunkt der Neugestaltung des Hotels Villa Cipriani. Mit weiblicher Sensibilität und Respekt hat sie sich daran gemacht, die Geschichte dieses Ortes zu erkunden und sich bei seiner Wiederbelebung auf seine glorreiche Vergangenheit zu konzentrieren. Alles in der Villa erinnert an die Republik Venedig und an das viktorianische Zeitalter in England, lässt an die Jahre von Fellinis Dolce Vita denken und fügt sich zu einem harmonischen, wandelbaren Gesamtbild. An der großen Sorgfalt, mit der die Hausherrin die Villa behutsam ins rechte Licht rückt und den Charme des Hauses unterstreicht, ohne Bestehendes zu verfälschen, ist ihre persönliche Note zu erkennen: die Vietri-Keramik an den Wänden und Böden der Badezimmer, hochwertige Textilien überall im Haus, restaurierte Vitrinen im Entrée, ausgewählte Möbel im wunderbar gestalteten Park. Jedes von der Gastgeberin liebevoll wiederhergestellte Detail ist akkurat durchdacht und aufmerksam kuratiert.

Bis in den prächtigen Park ziehen sich die Tische des Restaurants. Der großzügige Infinity-Pool und das darüberliegende Bistro Rosmarino befinden sich auf einer tieferen Ebene des Parks, sodass die Gäste auch auf der Veranda das grandiose Panorama über Olivenhaine und Prosecco-Hügel unverstellt genießen können.

Eile ist hier ein Fremdwort

Das Hotel ist geprägt von der Kultur und der Ästhetik solcher Orte, die imstande sind, Zeiten zu überdauern und Anmut und Prestige zu bewahren. Die sanfte, allmähliche und beständige Erneuerung machen den Kern und den Charme der Villa Cipriani aus. Denn im Verständnis, Neues einzuführen und Altes zu modernisieren, ohne das Gleichgewicht des Ganzen zu stören, liegt die wahre Begabung.

Mit jedem Aufenthalt hinter diesen historischen Mauern Asolos entdecken die Gäste neue Details und Nuancen, stets in der Gewissheit, dass sie heute wie damals mit Diskretion, Eleganz und gefühlter Herzlichkeit empfangen werden.