Wo Kunst in Salzburg zuhause ist

Salzburg | Ausgabe 6 | Sommer 2023

Die erste Ausstellung der Galerie Welz 1934 war nicht nur eine Überraschung für Salzburg, sondern setzte gleichzeitig auch die Maßstäbe für die weitere Tätigkeit: Ausstellungen der Wiener Secessionisten, des Nötscher Kreises, aber auch sehr früh schon französischer und italienischer Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts. Hervorgegangen aus dem 1899 in Salzburg gegründeten Vergolder- und Rahmengeschäft, ist die Galerie seit 1910 in den historischen Räumen im Palais Kuenburg ansässig.

New York de l‘helico, 2019, Öl auf Leinwand, 73 x 116 cm (Detail)

Aus dieser Tradition ergibt sich die Arbeit mit der heute Klassischen Moderne und der österreichischen Zeitgenössischen Kunst. Parallel dazu steht ein dritter zentraler Schwerpunkt: die österreichische Skulptur nach 1945. Immer wieder kommen neue Positionen hinzu. In jedem Fall wird Wert daraufgelegt, dass die präsentierten Werke eine entwickelte Handschrift mit prägnantem Erkennungswert beinhalten. Typisch für die Philosophie der Galerie ist, mit den Künstler:innen eine langjährige Zusammenarbeit anzustreben und Kunstliebhaber und Sammlungen nachhaltig zu begleiten.

Hubert Lendl und Martin Kelz, die beiden geschäftsführenden Gesellschafter, kommen aus dem klassischen Kunsthandel und kuratieren das Galerieprogramm. „Wir sind ein offenes Haus, uns liegt viel an der persönlichen Beratung und Betreuung unserer Kunden und wir freuen uns, Kunst vermitteln zu können.“

New York, 42nd Street, 2020, Aquarell auf Papier, 49 x 62,2 cm

FESTSPIELAUSSTELLUNG

Gottfried Salzmann, der Protagonist der diesjährigen Festspielausstellung, war 1969 zum ersten Mal in Form einer Einzelausstellung in der Galerie vertreten. Seither fanden regelmäßig Ausstellungen mit seinen Arbeiten statt. Mit der Festspielausstellung würdigt die Galerie die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem Künstler.

Gottfried Salzmann Ausstellungen

• Galerie Dittmar, Berlin, 22.06. bis 16.08.2023
• Salzburg Museum, Salzburg, 21.07.2023
• Schloss Wiespach, Hallein, 21.07. bis 09.09.2023
• Galerie Welz, Salzburg, 22.07. bis 06.09.2023
• Museum Schloss Ritzen, Saalfelden, 12.08.2023 bis 25.02.2024
• Schloss Arenberg, Salzburg, 16.08.2023 bis 26.01.2024
• Galerie Arcturus, Paris, 10.10. bis 31.10.2023

Galerie Welz, Hubert Lendl und Martin Kelz

ÜBER GOTTFRIED SALZMANN

Gottfried Salzmann, 1943 in Saalfelden am Steinernen Meer geboren, studierte von 1963 bis 1965 an der Akademie der bildenden Künste in Wien und von 1965 bis 1968 an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris. Salzmann hat sich als Meister der Aquarelltechnik ab den späten 1960er Jahren einen internationalen Ruf erworben, wird seit Jahrzehnten ausgestellt, rezipiert und gesammelt. In Paris hat er eine neue, zweite Heimat gefunden. Knapp vier Jahrzehnte zog aber auch die Stadt New York den Künstler in ihren Bann und hinterließ tiefgreifende Spuren in seinem Werk. Seine Bildwelten und Motive als Ergebnis von Beobachtungen und Erlebnissen hat er in unterschiedlichen Techniken – bis hin zur Collage – zu Papier und auf die Leinwand gebracht. Zumeist sind es komplexe Bildgefüge mit einer Vielzahl an motivischen und kompositorischen Verdichtungen.

Gottfried Salzmann, international bekannter österreichischer Künstler seiner Generation, begann ab 1970 sich neben der Malerei auch mit der Fotografie zu beschäftigen. Das Streifen durch die Stadt mit seiner Kamera wurde für ihn zur dauernden Aneignung von Stadtlandschaften, ihren Perspektiven, Strukturen, Kontrasten und Konturen.

Über das künstlerische Schaffen Gottfried Salzmanns erscheint 2023 im Verlag Anton Pustet eine zweibändige Publikation. Im Malereiband wird ein Überblick über sein bisheriges Werk aus annähernd fünf Jahrzehnten gezeigt, im Fotoband wird erstmals Einblick über das fotografische Werk des Künstlers gegeben.

Paris, Rue Lafayette, 2022, Aquarell auf Papier, 109,7 x 76,2 cm