Projekt Beschreibung

YACHTING | 2023

Mit der B.YOND entwickelte die Benetti-Werft ein nahezu revolutionäres Modell. Streifzug sprach darüber mit Benetti-Präsident Paolo Vitelli.

Der Vieux Port von Cannes ist das perfekte Setting für das Interview. Wir sitzen auf der Brücke der ersten Benetti B.YOND und blicken auf die zahlreichen Exponate, die zum Yachting Festival in der südfranzösischen Stadt angelegt haben. Alle schön, alle glänzend, doch so besonders wie Benetti B.YOND ist mit Sicherheit keine von ihnen.

Benetti yAcht auf dem Meer

Streifzug: Das Konzept der B.YOND wurde zuvor noch nie auf einer Yacht dieser Größenordnung umgesetzt. Warum ist noch keiner vor Ihnen auf solch ein Splitlevel-Layout gekommen?
Paolo Vitelli: Weil keiner solche Genies wie Stefano Righini – Gott hab ihn selig – und mich je gefragt hat (lacht). Aber im Ernst: Wir haben halt sehr viel Erfahrung, steckten 35 Jahre die Köpfe zusammen, um darüber zu grübeln, wie man Yachten optimieren kann. Diese B.YOND ist vielleicht die Essenz daraus. Schauen Sie sich allein das Hauptdeck an. Lichtdurchflutet, kaum Unterbrechungen und groß genug, um Partys mit 400 Gästen zu feiern. Wir haben überall an Bord enorm viel Platz und aus den 35 Metern Länge und 12 Metern Breite das Maximum herausgeholt.

Streifzug: Wie ist die Idee entstanden?
Paolo Vitelli: Wir waren ja damals die ersten, die eine große GFK-Yacht aufs Wasser brachten und sind nun wieder die ersten, die das Material Stahl für Yachten dieser Größe bringen. Wir trauen uns, die altbekannten Routen zu verlassen, wenn es Sinn macht. Ich wollte eine stabile Yacht und hatte Kunden wie mich im Sinn, die vielleicht einige Monate pro Jahr auf der Yacht verbringen möchten. Komfort, viele Fenster und eine enge Bindung zur Außenwelt – das waren wichtige Leitlinien. Stefano war dann maßgeblich in der Ausgestaltung aktiv. Zudem ist die Yacht sehr umweltfreundlich.

Paolo Vitelli gründete Azimut Yachts, übernahm später die Marke Benetti und baute das Duo zum Global Player im Yachting auf.

Paolo Vitelli gründete Azimut Yachts, übernahm später die Marke Benetti und baute das Duo zum Global Player im Yachting auf.

Streifzug: Inwiefern?
Paolo Vitelli: Wir setzen auf eine Abgasreinigungstechnologie, die bereits in der Automobilindustrie für Euro 6D-Dieselmotoren eingesetzt wird und kombinieren sie mit dem innovativen E-Mode-Hybridsystem von Siemens Energy, das auf einer integrierten Add-on-Architektur basiert. Das Ergebnis ist ein sehr einfaches Management, das den Wechsel von mechanischem zu elektrischem Antrieb und umgekehrt ermöglicht. Diese innovative Lösung bietet die Möglichkeit, zwischen vier verschiedenen Betriebsarten zu wählen. Wir kommen so auf eine unglaubliche Reichweite, die fast doppelt so groß ist wie die traditioneller Navettas derselben Größe – 8200 Seemeilen bei neun Knoten im Eco-Transfer-Modus, bei dem die beiden Dieselgeneratoren ausgeschaltet sind und nur ein Antriebsmotor läuft, was den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen um bis zu 16 Prozent und die NOx-Emissionen um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu traditionellen Antriebssystemen reduziert.

Interior Benetti Yacht

Streifzug: Ist die B.YOND ein Explorer?
Paolo Vitelli: Ja, mit der Yacht können Sie fast überall hinfahren. Eigner sollen viel Zeit an Bord verbringen, dafür ist sie konzipiert. Inzwischen sind wir kurz nach der Vorstellung schon bei einer zweistelligen Verkaufszahl. Die exklusiven Möbel von Giorgetti möchte ich an dieser Stelle noch hervorheben; genauso wie die großen Tender, mit denen Sie Bereiche befahren können, die für das Mutterschiff zu flach sind.

Terrasse Benetti Yacht

Streifzug: Ist diese Yachtgröße aktuell auf dem Markt gut nachgefragt?
Paolo Vitelli: Sehr gefragt, ja. Alles unter einem Volumen von 500 Gross tons läuft sehr gut. Und alles unter 40 Metern Länge, weil damit kleinere Marinas angesteuert werden können. Wir haben einige Modelle in dieser Größenordnung im Angebot – Oasis, Motopanfilo, B.YOND. Darüber kommt dann die Diamond, ein echtes Juwel. Wenn jemand eine Yacht zwischen 30 und 50 Metern Länge sucht, dann wird er bei uns fündig.

Streifzug: Haben Sie eigentlich auch noch das Marktsegment über 100 Metern Länge im Fokus?
Paolo Vitelli: Wir betreiben dafür kein aktives Marketing. Wir besitzen eine Reputation durch unsere drei Ablieferungen und verhandeln derzeit über Projekte. Eines oder zwei können wir zeitgleich umsetzen, aber nicht mehr.

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