Projekt Beschreibung

Greenery – ein seit einigen Jahren zu beobachtender Trend, der sich vermehrt in der Innen- und Außengestaltung von Immobilien wiederfindet. Dabei ist die Sehnsucht nach der Natur längst nicht mehr eine Domäne von Öko-Freaks. Der Wunsch nach dem Leben im Einklang mit der Natur umfasst alle Lebenswelten – einen weniger hektischen Alltag mit mehr Ruhe und Gelassenheit – das wünschen sich viele Menschen auf der ganzen Welt. Die Farbe Grün unterstützt dabei!

Doch mit Topfpflanzen und dem Kräuterbeet auf der Küchenbank ist es nicht getan – mittlerweile entwickeln sich ganz andere Formen der Begrünung. Seit einigen Jahren sorgt der Trend der Fassaden- und Dachbegrünung dafür, dass Städte wieder grüner und gesünder werden und mehr Lebensqualität bieten.

Woher kommt der Trend?

Zuerst einmal: für die Städte bringt der Trend der Dach- und Fassadenbegrünung viele attraktive Vorteile in Form einer positiven Beeinflussung des Mikroklimas mit sich. Beispielsweise kann das zu starke Aufheizen von Dächern und Fassaden verringert werden und die Pflanzen sorgen außerdem durch ihre Verdunstungsleistung für eine zusätzliche Abkühlung der Luft. Zusätzlich kann der in der Luft enthaltene Feinstaub durch die Pflanzen aufgenommen werden; durch Photosynthese wird Sauerstoff produziert und CO2 gebunden. Nicht zuletzt ist der passive Hochwasserschutz ein wichtiger Vorteil der Begrünung. Und natürlich: grüne Fassaden können faszinierend und sehr attraktiv aussehen!

Welche Arten gibt es?

Fassadenbegrünung

Bei der Fassadenbegrünung wird zwischen bodengebundener und fassadengebundener Begrünung unterschieden. Bei ersterem werden Pflanzen in Trögen gepflanzt und begrünen die Fassade einer Immobilie in ihrer jeweiligen Wuchshöhe, wofür teilweise Kletterhilfen in Form von Gerüsten oder Seilen notwendig sind. Letzteres geht mit einer direkten Integration der Pflanzen in die Fassade einher – dabei müssen diese trotzdem stets bewässert werden.

Dachbegrünung

Auch bei der Dachbegrünung werden verschiedene Formen unterschieden. Die Extensive Dachbegrünung kommt vollkommen ohne Bewässerung und Düngung aus – jedoch kann diese Form auch nicht durch Bewohner genutzt werden. Die Begrünung erfolgt hierbei zum Beispiel durch Blütenstauden, Gräser, Kräuter und Moose. Im Gegensatz dazu bietet die Intensive Dachbegrünung die Vorteile eines herkömmlichen Gartens – und wartet deshalb auch mit einem höheren Pflegeaufwand auf. Hierbei bestehen auch andere Anforderungen an die Statik des Hauses bedingt durch das höhere Gewicht. Der Kreativität sind bei der Intensiven Dachbegrünung jedoch keine Grenzen gesetzt – es können genauso wie bei der extensiven Dachbegrünung Sträucher, Stauden, Rasen oder kleine Bäume gepflanzt werden. Darüber hinaus ist es aber auch möglich, Sitzlandschaften oder kleine Spielbereiche für die Kinder zu integrieren. Sogar Teichlandschaften sind im Rahmen von Intensiver Dachbegrünung denkbar und erhöhen noch einmal die Attraktivität dieser grünen Lösungen. [1]

Auf der ganzen Welt haben sich in den letzten Jahren faszinierende Formen von Dach- und Fassadenbegrünung angesiedelt. Vorreiter sind dabei vor allem Italien und der asiatische Raum. Ein kleiner Auszug rund um den Globus.

Die neusten Trends und Highlights

Bosco Verticale, Italien

Mit der Begrünung von Balkonen mit etwa 20.000 Sträuchern und 800 Bäumen hat das Mailänder Projekt „Bosco Verticale“ den internationalen Hochhauspreis gewonnen. Vor allem in den Kriterien Nachhaltigkeit und Innovationskraft konnte das Projekt punkten, soll die Begrünung doch vor allem das Mikroklima der Anwohner verbessern. Ein elektronisch kontrolliertes Bewässerungssystem versorgt die bis zu 9-Meter hohen Bäume mit Wasser und Nährstoffen. Die Pflege der Begrünung tut sich indes nicht allein – dafür sind eigens drei Gärtner angestellt!

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Das Projekt Bosco Verticale, Italien setzte Maßstäbe in Sachen Fassaden- und Dachbegrünung

Quelle: Gaetano Virgallito (flickr.com)

ACROS Fukuoka Prefectural International Hall, Japan

Quelle: Jennifer Morrow (flickr.com)

ACROS Fukuoka Prefectural International Hall, Japan

Beeindruckend ist auch die ACROS Fukuoka Prefectural International Hall in Japan, errichtet vom Architekt Emilio Ambasz. Für das Gebäude musst ein etwa 100,000 m² Park weichen, der kurzer Hand auf 15 Stufen des Gebäudes gesetzt wurde. Der Architekt empfand es als besonders wichtig, der Bevölkerung ihren geschätzten Tenjin Central Park nicht wegzunehmen. Mit der Transformation des durch das Gebäude geschaffenen Raumes kann das Bedürfnis der Menschen nach öffentlichen grünen Plätzen in der luftverschmutzten Stadt trotzdem gestillt werde. Der Name ACROS ist ein Akronym für “Asian Crossroads Over the Sea”.

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Private Dachbegrünung, Vietnam

Hier waren die Architekten von Vo Trong Nghia Architects und ICADA in Vietnam am Werk ein schlichtes weißes Haus mit Hilfe einer gestuften Dachterrasse mit Dachbepflanzung zum Blickfang zu machen.

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Private Dachbegrünung, Vietnam

Quelle: Vo Trong Nghia Architects und ICADA

FPT University, Vietnam

Quelle: Vo Trong Nghia Architects

FPT University, Vietnam

Auch hier haben die Architekten von Vo Trong Nghia Architects ganze Arbeit geleistet. Das Gebäude fungiert als Türöffner zum Campus und soll Vorreiter für eine nachhaltigere Universität von morgen sein. Auf Dach und Balkonen wurden zahlreiche Bäume gepflanzt, die sich dem Betrachter schon aus weiter Ferne offenbaren.

Derzeit noch in der Entwicklungsphase befindet sich der Rest des FPT Campus. Ein weiteres nachhaltig gestaltetes Gebäude soll als eine Art „begrünter Berg“ aus dem sonst flachen Areal hervortreten. Die grüne Atmosphäre soll ein Klima des Miteinanders, sich Austauschens und der Kreativität erzeugen. Die zahlreichen großen Bäume, die in Planung sind, sollen wesentlich zur Verbesserung der Luftverhältnisse am Campus beitragen. Weiterhin sollen diese auch die Einsparung von Energie begünstigen, indem sie zum Beispiel als „kostenlose Schattenspender“ herhalten. Am Campus der FPT soll die Harmonie zwischen Mensch und Natur wieder stärker ins Gleichgewicht gebracht werden. Die Begrünung soll einen wesentlichen Beitrag zur Genesung der über die Jahre stark strapazierten Natur bieten und gleichzeitig den Thinktank einer neuen kreativen Generation positiv beeinflussen.

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