Salzburg | Ausgabe 10 | Sommer 2025 | Interview: Klaus Dörre
Gabriel Büchelmeier ist viel gebuchter Fotograf für Architekten, Interior Designer und Immobilienspezialisten. Für Menschen, die schöne Dinge zu schätzen wissen. Im Streifzug-Interview erzählt er über die Herausforderungen seiner Profession und wie er damit umgeht.
Streifzug: Herr Büchelmeier, ist Ihre Arbeit Kunst oder Handwerk?
Gabriel Büchelmeier: Zum Glück bietet mir die Fotografie beides. Ich arbeite im Auftrag von Kunden. Ich kann mein ästhetisch geschultes Auge zum Komponieren der Fotos einsetzen, das hilft sicher. Und wenn ich dazu als gelernter Fotograf mit Technik umgehen kann und in vielen Situationen auch weiß, wie ich sie einsetzen kann, ist das vielleicht eher Handwerk. Beides spielt also eine große Rolle.

Streifzug: Wie viel Freiheit bleibt Ihnen bei Ausführung und Gestaltung für Aufträge, die ein klares Ziel mit eng definierten Inhalten vorgeben?
Gabriel Büchelmeier: Das hängt ganz klar vom Kunden ab. Tatsächlich ist es oft so, dass ich sehr viel Freiheiten von meinen Kunden bekomme. Sie vertrauen mir, und ich finde sicher für sie die besten Perspektiven und Standpunkte. Die Vorgaben kann ich dann mit viel Freiheit ausfüllen. Natürlich bespricht man im Vorfeld sehr viel. Meine Kunden haben Vorstellungen und Wissen von ihren Projekten, das heißt, man nähert sich im gemeinsamen Gespräch an. Ich schaue mir die Projekte gegebenenfalls im Vorfeld an oder ich bekomme Pläne und Handyfotos als ersten Eindruck. Ist mein Kunde mit vor Ort, kann ich immer auf andere Perspektiven und Wünsche eingehen.

Streifzug: Welche Haltung ist für Sie bei Ihren Aufträgen wichtig, die immer wieder grundsätzlich neue Anforderungen stellen?
Gabriel Büchelmeier: Ich bin grundsätzlich immer offen und bestrebt, Kundenprojekte bestmöglich umzusetzen. Seien es große Firmen oder kleinere Architekturbüros oder Handwerksbetriebe. Das braucht manchmal Geduld, wenn sich Termine verschieben. Meine Ausbildung und Erfahrung erlauben mir, auf sehr viele Kundenwünsche ganz unterschiedlich einzugehen.
Streifzug: Was ist das Ziel Ihrer fotografischen Arbeit?
Gabriel Büchelmeier: Ganz klassisch, ein glücklicher und zufriedener Kunde, der mich im besten Fall wieder bucht oder sogar weiterempfiehlt. Und ja, ich versuche Fotos zu machen, die ästhetisch sind, vielleicht auch abstrakt, anspruchsvoll. Da schließt sich der Kreis zur künstlerischen Fotografie. Mit Offenheit und Ruhe kann – auch unter Termindruck – Neues und Spannendes entstehen. Man bewegt sich beim Fotografieren oft in sehr privater Umgebung, das heißt immer respektvoll im Umgang mit Menschen und Privatsphäre, egal woher Sie kommen, wer sie sind und was gerade los ist.

Streifzug: Es geht also darum, das Wesentliche im Sinne des Kunden mit aller technischen, kreativen und konzeptionellen Qualität sichtbar zu machen?
Gabriel Büchelmeier: Ja, genau. Aber auch darüber hinaus. Perspektivische Alternativen, Details und Materialansichten. Wenn ich etwas sehe, muss ich es einfach fotografieren. Da packt mich die Leidenschaft. Das kommt auch den Kunden zugute, weil Sie dann mehr Fotos bekommen als ich Ihnen angeboten habe. (lacht)
Streifzug: Wie wichtig ist Vertrauen von Kundenseite bei Ihrer Arbeit?
Gabriel Büchelmeier: Sehr wichtig. Fotografieren ist vielleicht wie bei einem guten Koch essen zu gehen – Geschmackssache. Das kann schon herausfordernd sein. Wichtig ist, die Kunden über Schwierigkeiten zu informieren. Das gehört einfach zum professionellen Arbeiten dazu. Lieber spricht man einmal zu oft. Ich möchte langfristig mit Kunden zusammenarbeiten und da ist es mir sehr wichtig, dass man vertrauensvoll und authentisch bleibt.
Streifzug: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Büchelmeier!
Vita Gabriel Büchelmeier
Jahrgang 1975
1997–2000: Ausbildung zum Fotografen
2000–2004: Assistenz-Zeit
seit 2004: Freiberuflicher Architekturfotograf

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Fotografie Gabriel Büchelmeier
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