Hamburg | Ausgabe 32 | Herbst 2024
Ulrike Krages entwirft seit über 20 Jahren mit ihrem Team aus Architekten, Innenarchitekten und Designern Häuser und Mehrfamilienhäuser im klassischen Stil. Sie optimiert für namhafte Projektentwickler Fassaden und Grundrisse und darüber hinaus ist sie Inhaberin einer Unternehmensgruppe im Bereich der Design- und Architekturwirtschaft. Ulrike Krages im Interview mit STREIFZUG über ihr neuestes Projekt.
Streifzug: Frau Krages, Ihr Name ist als Universaltalent im Wohn- und Architekturmarkt bekannt. Sie beraten u.a. namhafte Projektentwickler in Bezug auf die Optimierung von Wohnraum. Warum bringen Sie aktuell ein eigenes Hausmodell auf den Markt?
Ulrike Krages: Ich kenne den Markt und vor allem die Bedürfnisse der jeweiligen Generation, weil wir das Thema, wie Menschen wohnen möchten, seit über 20 Jahren begleiten und über Umfragen tief eingestiegen sind. Vor allem aber begebe ich mich in Gesprächen mit Kunden stets selbst in die Perspektive eines Käufers oder Mieters. Wie möchte er leben und vor allem wie zeigt sich Identität in Bezug auf sein Zuhause?

Streifzug: Immer mehr junge Familien zieht es in die Städte. Warum bringen Sie ausgerechnet ein Landhaus auf den Markt?
Ulrike Krages: Junge Familien würden gerne in die sogenannten „Speckgürtel der Großstädte“ ziehen, da Kindergärten, Schulen, aber auch die Vorstellung friedlichen Lebens auf dem Lande damit einhergehen. Sie haben jedoch einen eigenen Geschmack entwickelt. Das typische Fertighaus, wie es seit der Nachkriegszeit angeboten wird, entspricht in großen Teilen nicht der romantischen Vorstellung dessen, was sich junge Familien heute unter einem „Healing House“ vorstellen. Junge Menschen finden zurück zur klassischen Bauweise. Diese Häuser sind heute jedoch kaum noch zu finanzieren. Einer Familie bleibt somit häufig nichts anderes übrig, als sich an einen Fertighaushersteller zu wenden, um die Preisvorstellung für ein Einfamilienhaus einzugrenzen.
Streifzug: Sie bringen ein Fertighaus auf den Markt?
Ulrike Krages: Ganz genau. Das Wort Fertighaus ist seit der Nachkriegszeit nie in den Fokus des Schöngeistes geraten. Und wenn man sich den Fertighaussektor ansieht, so denke ich noch immer an ein konturloses Gebäude, das dem Betrachter gleich klar macht, dass man sich nichts Werthaltiges leisten kann. Mit diesem etwas verstaubten Image möchte ich aufräumen.

Streifzug: Wie vereinbart sich für Sie der Anspruch an Luxus mit der Umsetzung eines Fertighauses?
Ulrike Krages: Dazu ist es wichtig, das Wort Luxus zunächst neu zu denken. Definiert sich der Luxus von heute an Penthouses, an Markenherstellern, an Äußerlichkeiten oder hat sich die Definition komplett geändert? Auf Luxusmessen sieht man heutzutage Produkte, die werteorientiert, ökologisch nachhaltig, naturverbunden und dennoch als Anlage wirtschaftlich sind. Ich bin der Meinung, dieses Segment darf sich neu erfinden und sich zu einer neuen Lifestylemarke erheben.
Streifzug: Was macht ausgerechnet Ihr neues Haus zu solch einem Objekt?
Ulrike Krages: Zunächst muss es finanzierbar sein, deshalb hat es nur 130 m². Dennoch sind Elemente wie ein Kamin, warme Farben und Naturprodukte wie Dielenböden unverzichtbar, um eine häusliche Atmosphäre zu schaffen. Wir denken alles, was das Haus haben muss, um sich auf Anhieb darin wohlzufühlen, vor. Daher gibt es jeweils nur drei Varianten in der Bemusterung. Innerhalb dieser Auswahl ist jedoch alles bereits aufeinander abgestimmt. Das leidige Bemustern nehmen wir dem Kunden somit schon von vornherein ab. Dies spart in der Umsetzung Kosten, die üblicherweise für aufwändige Bemusterungstermine eingeplant werden müssen, die sich im Endpreis des Hauses minimieren.

Streifzug: Was wird das Haus am Markt kosten?
Ulrike Krages: Wir sind derzeit mit einem renommierten Haushersteller in der Entwicklung und gehen davon aus, dass unser Familienhaus unter € 400.000,– käuflich zu erwerben ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass so ein Familienhaus, um finanzierbar zu werden, auch ein generationsübergreifendes Projekt für Großeltern, Eltern und Kinder in Bezug auf eine Art Investition ins Erbe der Kinder sein kann. Da unser neues Modell auch als Doppelhaus auf den Markt kommt, ließen sich die Gesamtkosten sogar um weitere 10% minimieren.
Streifzug: Herzlichen Dank für das Gespräch.
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