München | Ausgabe 72 | Sommer 2025
Die Pinakothek der Moderne wird um eine Attraktion reicher: FLUX! Die vier Museen der Pinakothek der Moderne und die Stiftung Pinakothek der Moderne schaffen ab Ende Juni 2025 für die nächsten fünf Jahre einen außergewöhnlichen, von den Öffnungszeiten des Museums unabhängigen Aufenthaltsort mit gastronomischen Angeboten und Kulturveranstaltungen.
Im Innen- und Außenbereich des Wintergartens der Pinakothek lädt Flux zum Verweilen ein: Eine begehbare interaktive Installation, ein Wohlfühlort ohne Konsumzwang, ein verbindungschaffender Impuls für die Nachbarschaft – offen für alle. FLUX wird Treffpunkt für Menschen mit unterschiedlichen Backgrounds, Bedürfnissen und Belangen und von einer lebendigen Gemeinschaft, die von Dialog und Interaktion getragen wird – um das kulturelle Leben mitten in der Stadt nachhaltig in den Alltag zu integrieren und ein Gefühl der Zugehörigkeit hervorzurufen.

Workshop FLUX
Transformation durch künstlerische Intervention
Aus den Entwürfen von insgesamt 18 eingeladenen Künstler:innen wählte die Jury einstimmig den Vorschlag der Künstlerin Morag Myerscough. Sie ist bekannt für ihre immersiven Installationen, die sich durch leuchtende Farben, geometrische Formen und ein hohes Maß an Lebens- und Gestaltungsfreude auszeichnen. Ihre Werke haben große Wirkung auf den öffentlichen Raum und stärken den sozialen Zusammenhalt. Myerscough arbeitet ganzheitlich, nachhaltig und partizipativ. Ihre Installation wird in Gemeinschaft und mit den Communities vor Ort entwickelt und umgesetzt.
Umgestaltung des Areals
Myerscoughs Entwurf beinhaltet eine temporäre, begehbare Skulptur im Wintergarten der Pinakothek der Moderne, die sich über zwei Ebenen erstreckt und den Innen- und Außenbereich nahtlos miteinander verbindet. Unterschiedliche Sitzbereiche ermöglichen Beisammensein und lassen eine Vielzahl von Nutzungen und Funktionen im Raum zu. Im Außenraum sind mehrere Pavillons mit erhöhten Terrassen geplant sowie ein „Kitchen Garden“ und multifunktionale Objekte wie Rampen, Stufen, Podeste, Terrassen und Spielmöglichkeiten für Kinder und Familien. Die künstlerische Intervention von Morag Myerscough ist dabei mehr als eine farbenfrohe Kulisse: Sie bietet einen informellen Zugang für das Museum, lädt aktiv zum Verweilen ein und integriert eine Vielzahl von Szenenflächen und Bühnensituationen. FLUX macht seine Besuchenden zu Teilhabenden. Durch die Verschmelzung von Kunst, Natur und Funktionalität wird FLUX zu einem vielseitig nutzbaren Rückzugsort, der ein breites Publikum anspricht und dessen Wahrnehmung bereichert.

Flexibler Erlebnisraum
Die variable räumliche Gestaltung ermöglicht sowohl Bildung und Vermittlung als auch gastronomische Angebote. Sie stellt gleichzeitig die Umsetzbarkeit eines interdisziplinären Programms in Synergie zu den vier Sammlungsbereichen Kunst, Graphik, Architektur und Design sicher. Geplant sind Lesungen und Diskussionsrunden sowie Performances, Musik-Events, Happenings und Mitmach-Formate. All dies macht FLUX zu einem ganzjährig und vielseitig nutzbaren Erlebnisraum.
Die große FLUX-Eröffnung findet am Abend des 26. Juni 2025 statt, gefolgt von einem rauschenden Eröffnungswochenende zum Kunstareal-Fest vom 27. bis 29. Juni 2025. Die Besucher:innen erwartet ein vielseitiges Programm, das von Workshops über Live-Musik bis hin zu Diskussionen und Performances reicht.

Entwurf FLUX
Der Name Flux …
… spielt auf die Kunstbewegung Fluxus aus den frühen 1960er Jahren an. Die Fluxus-Künstler:innen stellten traditionelle Kunstbegriffe infrage und wollten die Grenzen zwischen Kunst und Alltag auflösen. Fluxus-Kunst sollte nicht elitär sein, sondern für jeden zugänglich. Viele der Werke waren humorvoll, spielerisch und provokativ. Von George Maciunas (1931–1978) begründet, war Fluxus nach dem Dadaismus der zweite elementare Angriff auf „das Kunstwerk“ im herkömmlich-bürgerlichen Sinn. Fluxus wurde von namhaften Avantgarde-Künstler:innen wesentlich geprägt. Neben George Maciunas zählen dazu Joseph Beuys, Bazon Brock, John Cage, George Brecht, Mary Bauermeister, Wolf Vostell, Arthur Køpcke, Benjamin Patterson, Emmett Williams, Dick Higgins, Ludwig Gosewitz, Alison Knowles, Yoko Ono, Robin Page, Tomas Schmit, Ben Vautier, Robert Filliou, Nam June Paik und Charlotte Moorman.