Mit Topspeed zum Lunch auf die Bahamas

Yachting | 2024

In der Bucht vor Cannes steht noch ein kleiner Schwell, der die ankernden Yachten sanft auf und ab bewegt. Behutsam manövriert der Kapitän durch das Feld, bis er auf einmal „Gut festhalten“ sagt, kaum haben wir die letzte Yacht passiert. Die Warnung ist berechtigt, denn als der Kapitän die Gashebel gen Armaturenbrett drückt, erleben wir eine Beschleunigung, die ihresgleichen sucht. Die Motoren im Maschinenraum laufen bald auf Maximaldrehzahl und das GPS zeigt für eine 30-Meter-Yacht atemberaubende 50 Knoten. Würde uns eine AB100 beispielsweise auf Fisher Island in Miami aufpicken, wären wir bei diesem Tempo eine Stunde später auf den Bahamas; von Manhattan in die Hamptons würde der Transfer etwa doppelt so lang dauern. Für solche Spontaneitäten ist die AB100, auf der wir gerade stehen, gebaut. Nichts muss, aber es kann.

Ein Kreisel reduziert das Rollen

Um diese hohen Geschwindigkeiten zu erreichen, installiert AB Yachts in der 100-er gleich drei MTU-Diesel mit jeweils 2600 PS, die ihre Leistung nicht an Wellen und Propeller weiterleiten, sondern auf Waterjets von MJP – zwei normale und einen Booster. Kombiniert mit ihrer Leichtbauweise und ihrem geringen Tiefgang von nur 1,30 Metern macht dies die AB100 zur idealen Yacht für flache Reviere wie eben die Bahamas. Der hochentwickelte Rumpf trägt selbstverständlich ebenfalls zur Performance bei und sorgt selbst im hohen Lastbereich für Stabilität. Um den Komfort der 30-Meter-Yacht zu maximieren, besitzt die AB100 einen Kreiselstabilisator von Seakeeper, der die Rollbewegungen um 85 Prozent reduziert.

Wer einen Adrenalinkick benötigt, genießt die Fahrt auf der offenen Flybridge. Vor Anker bietet sich das Heck als Relax-Plattform an. Innen besticht die AB100 durch einen cleanen Look (oben rechts).

Ein Professor gestaltet das Interior

In puncto Exterior-Design verkörpert die 92 Tonnen schwere AB100 die unverwechselbare Identität der Marke aus dem italienischen Viareggio: schlichte, elegante Linien, die harmonisch mit beispiellosen Leistungen einhergehen. Große Scheiben lassen reichlich Tageslicht auf Haupt- wie Unterdeck einfallen; für Al fresco-Entertainment stehen eine Flybridge und ein Beachclub zur Verfügung.

Die Gestaltung der Innenräume für bis zu zehn Gäste stammt aus der Feder des international renommierten Architekten Marco Casamonti und spiegelt seine Vision und seinen exquisiten „taktilen” Stil wider, wobei der Schwerpunkt auf der Inneneinrichtung und dem Mobiliar liegt. Casamonti ist unter anderem Professor für Architektur und Stadtplanung an der Universität Genua sowie Mitbegründer des Studios Archea, das mit über 180 Architekten bereits Architektur-, Design-, Innenarchitektur- und Grafikdesign-Projekte in der ganzen Welt realisiert hat. Trotz des prominenten Interior-Vorschlags ist das Innere jeder AB100 vollkommen konfigurierbar. Jeder Eigner hat selbstverständlich andere Vorstellungen, wie eine 50 Knoten schnelle Spaßmaschine aussehen sollte.