Projekt Beschreibung

26.02.2021

Was als Spielzeug für Nerds begann, ist heutzutage über die Experimentierphase hinaus. 3D-Druck ist nämlich längst über Accessoire-Spielereien und Architektur-Kleinmodelle hinausgewachsen. Denn modernste 3D-Drucktechnik ermöglicht heute ganze Möbel, Interieur – ja ganze Häuserin Originalgröße direkt aus computergesteuerten 3D-Druckern zu produzieren.

Sessel, Stühle und Lichtobjekte aus dem 3D-Drucker. Fotos: © Dirk Vander Kooij

Pionier im 3D-Druck für Möbel und Interieur

Der Freiheit bei Design, Form, Farbe, Struktur und Material scheinen dabei keine Grenzen gesetzt zu sein. Selbst 3D-Druck mit Metall ist nämlich möglich. Und das in einer Geschwindigkeit und Reproduktionsfähigkeit, die atemberaubend ist. Eine Entwicklung, die auch der niederländische Designer Dirk Vander Kooij vorantrieb. Er zählt zu den Pionieren des 3D-Möbeldrucks. Für seine Kreationen hat er zahlreiche Preise gewonnen. Und auch das Museum of Modern Art in New York ist bereits ihn aufmerksam geworden.

Spanische Avantgarde der Möbel im 3D-Druck

Jedenfalls gehört 3D-Druck inzwischen auch bei berühmten Architektur- und Designstudios wie Zaha Hadid Architects zum selbstverständlichen Werkzeug für extravagantes Interieur. Bei Nagami Design findet man dazu weitere faszinierende Beispiele.

Möbel aus 3D-Druck von Nagami Design. “Rise” und “Bow” by Zaha Hadid Architects for Nagami. Fotos: © Angel Fernandez Nuñez

“Rise” und “Bow” by Zaha Hadid Architects for Nagami. Fotos: © Angel Fernandez Nuñez

Nagami ist eine Designmarke, die die Zukunft des Produktdesigns in einer neuen technologischen Ära erforscht. Das 2016 in Ávila (Spanien) von Manuel Jimenez García, Miki Jimenez García und Ignacio Viguera Ochoa gegründete Unternehmen zählt beim 3D-Druck für Interieur zur weltweiten Spitze. Zumal es mit international renommierten Architekten, Designern und Künstlern wie Zaha Hadid Architects, Ross Lovegrove, Daniel Widrig und Davide Quayola sowie mit aufstrebenden Talenten zusammenarbeitet, um neue Technologien zu nutzen und bahnbrechende Produkte realisieren.

Airchase by Manuel Jimenez Garcia for Nagami. Foto: © Nagami

Airchase by Manuel Jimenez Garcia for Nagami. Foto: © Nagami

Die Marke arbeitet an jedem Detail, von der frühen Konzeption eines Produkts bis hin zur Software, die es zum Leben erweckt. Nagami erforscht neue Wege, Möbel und Umgebungen zu schaffen. Damit verschiebt sie die Grenzen der Vorstellungskraft in unbekannte Dimensionen.

DRAENERT, deutscher Pionier in der Möbelbranche

Der 3D-Druck wurde in der Möbelbranche bisher nur für Prototypen genutzt. Zur IMM in Köln wurde der neue ovale Esstisch LAURO mit einer 240 kg schweren Natursteinplatte präsentiert. Das Fußgestell des Möbels wurde aus dem 3D-Drucker hergestellt. DRAENERT aus Immenstaad am Bodensee setzt damit für die Serienfertigung in der Möbelbranche neue Maßstäbe.

Bei dem neu entwickelten Esstisch LAURO wurde eine stabile Metallkonstruktion für den Sockel entwickelt. Die Verkleidung aus Kunststoff mit organischen Rundungen wurde im 3D-Drucker hergestellt, welche passend zur Tischplatte lackiert wird.

Möbel und Interior aus dem 3D-Drucker. Im Bild: Peeler by Daniel Widrig. Fotos: © Nagami

Esstisch LAURO von DRAENERT mit Fußgestell aus dem 3D-Drucker auf der IMM Köln. Foto: © DRAENERT

Dr. Patric Draenert, Inhaber und Geschäftsführer, ist sich sicher, dass die Technik des 3D-Druckes bei Möbeln bahnbrechend ist und Innovationsvorgänge deutlich beschleunigen wird. Mit einem speziell konfigurierten Datensatz, welcher zwei Extruder zeitgleich zum Laufen auf dem Simultandrucker bringt, wurde das Verfahren beschleunigt.

Möbel und Interior aus dem 3D-Drucker. Im Bild: Peeler by Daniel Widrig. Fotos: © Nagami

Peeler by Daniel Widrig. Fotos:  © Nagami

Die niederländische Avantgarde des 3D-Drucks für Möbel und Interieur

Mit dem niederländischen Joris Laarman Lab kann man wohl einen weiteren Vertreter der Avantgarde für 3D-Druck produziertes Interieur bewundern.

„Endloses Ausprobieren, Verfeinern, Verbessern, bis langsam etwas entsteht, das so raffiniert ist, dass es wie Zauberei aussieht, wenn man nicht weiß, was vorher war: Das ist die Evolution. Indem wir neue Technologien nutzen, um an Objekten und einer visuellen Sprache der Zukunft zu arbeiten, machen wir kleine Sprünge in diesem evolutionären Prozess. Das führt manchmal zu Science-Fiction-ähnlichen Arbeiten, die die Fantasie anregen, und manchmal zu sehr praktischen Vorschlägen, die sofort angewendet werden können“, stellt Joris Laarman dazu fest.

Die Zukunft wird also spannend. Sie wird leichter, flexibler, kreativer… und wir dürfen live dabei sein.

Lichtobjekte aus dem 3D-Drucker. Foto: © Dirk Vander Kooij

Lichtobjekte aus dem 3D-Drucker. Foto: © Dirk Vander Kooij

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