München | Ausgabe 69 | Herbst 2024
Das haben die Fotografin Nomi Baumgartl und der Dirigent Mark Mast – beide international berühmte Größen ihres Faches – gemeinsam. Beide schlagen auf unnachahmliche Weise jeweils mit ihrer Kunst Brücken zu den Herzen ihres Publikums. Jetzt wurden sie im Kloster Seeon mit dem Oberbayerischen Kulturpreis 2024 ausgezeichnet.
Mark Mast …
… ist ehemaliger Meisterschüler u.a. des in München hochverehrten Maestro Sergiu Celibidache und heute international anerkannter Dirigent und Musikpädagoge. Er hat u.a. die Bayerische Philharmonie mitgegründet und setzt sich seitdem im Rahmen des künstlerisch-sozial-pädagogischen Dreiklangs der Bayerischen Philharmonie auch intensiv für die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen ein. Seine Arbeit zeichnet sich durch innovative Programme wie die von ihm gegründeten Orff-Tage aus. In der Pädagogik wird bei den „Klang-Engeln“ bereits Kleinkindern ab drei Monaten der Zugang zur Musik ermöglicht. Er engagiert sich zudem für soziale Projekte, die einkommensschwachen Familien den Zugang zu musikalischer Bildung eröffnen.
Der ehemalige bayerische Staatsminister Erwin Huber würdigte ihn in seiner Rede für seine unermüdliche Arbeit in der musikalischen Bildung: „Mark Mast hat es verstanden, durch seine Musik und sein Engagement Brücken zu bauen – zwischen Menschen, Generationen und Kulturen. Seine Arbeit ist ein unschätzbarer Beitrag zur kulturellen Vielfalt und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Oberbayern und darüber hinaus.“

Seit über 30 Jahren ist der Dirigent Mark Mast auf internationalen Bühnen präsent.
Nomi Baumgartl …
… ist eine renommierte Fotografin, die sich auf die Beziehung zwischen Mensch und Natur spezialisiert hat. Nach einem schweren Autounfall in den 1990er Jahren, der ihren Werdegang als Starfotografin im internationalen Fashion-Business grundlegend veränderte, fand sie auch durch eine Delfintherapie zurück ins Leben. Sie konzentrierte sich fortan auf Naturthemen, insbesondere auf die Folgen des Klimawandels. Ihr aktuellstes Projekt, „Eagle Wings – Protecting the Alps“, dokumentiert die dramatischen Veränderungen in den Alpen durch das Abschmelzen des Eises. Mit ihren Arbeiten und ihrem Engagement will sie das Bewusstsein für die Schönheit und Verletzlichkeit unseres Planeten schärfen.
Die Laudatio auf Nomi Baumgartl hielt Dr. Auma Obama. Die kenianische Germanistin, Soziologin, Journalistin und Autorin ist die ältere Halbschwester des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Sie hob die Bedeutung von Baumgartls Arbeit für den Schutz der Natur hervor: „Nomi Baumgartls Bilder sprechen eine universelle Sprache, die uns daran erinnert, dass wir alle Teil dieser Welt sind und eine Verantwortung für ihren Erhalt tragen.“ Sie betonte, dass Baumgartls Kunstwerke auch Mahnmale sind, die uns die Folgen unseres Handelns eindrucksvoll vor Augen führen.

Von der Fashion-Starfotografin zur engagierten Aktivistin für Natur und Umweltschutz: die Fotokünstlerin Nomi Baumgartl.
Kulturpreis
Mit dem Oberbayerischen Kulturpreis ehrt der Bezirk jährlich zwei Persönlichkeiten, die sich um das kulturelle Leben in der Region verdient gemacht haben. Er ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Der Begriff „Kultur“ umfasst alle künstlerischen Bereiche wie bildende und darstellende Kunst, Musik, Film, Literatur, Fotografie, Architektur, Heimatpflege und angewandte Kunst. Der Bezirk Oberbayern verleiht den Preis seit 1980. Frühere Preisträger:innen waren u. a. Gustl Bayrhammer, Ruth Drexel, Hans Clarin, Franz Xaver Kroetz, Ottfried Preußler, Dieter Hanitzsch, Ellis Kaut, Herbert Rosendorfer und Vicco von Bülow („Loriot“).