Der – einzig wahre – James Bond, Sir Sean Connery, trägt ihn. Design-Ikonen wie Philippe Starck auch. John D. Rockefeller, Ernest Hemingway, Humphrey Bogart, Ingrid Bergmann oder Paul Newman u.v.m. machten ihn berühmt. Und heutzutage sorgen zahlreiche Prominente aus Kunst, Kultur und Business, dass der „Panama“ wieder up to date ist. Echte Ladies und Gentlemen wissen eben – heute mehr denn je –, dass der Panama-Hut für stilvoll-lässiges Sommeroutfit unverzichtbar ist. Es muss ja nicht gleich das teuerste Hut-Exemplar der Welt sein – oder doch?
Der teuerste Panama-Hut der Welt …
… wurde jedenfalls 2018 in Europas größtem Huthaus, Hut Breiter in der Münchner Kaufingerstraße, vorgestellt. 35 handverlesene Prominente durften dort – unter der Schirmherrschaft von Schaupieler und Hut-Fan Fritz Wepper – den sogenannten „Montecristi-Hut“ bestaunen und befühlen. Dieses feinste Exemplar eines Panamas hat einen Wert von sage und schreibe 30.000 Euro. 30.000 Euro für einen „Strohhut“?
Panamahut-Manufaktur in Ecuador
Wichtig: Sag niemals „Strohhut“ zu einem „Panama“!
Schon gar nicht zu einem Montecristi! Das Stroh für ihn stammt nämlich ausschließlich von der Toquilla-Palme. In aufwändigster Handarbeit werden daraus ca. zwei Millionen Fäden gespleißt – dünn und fein wie Seide. Und Espinal, der legendärste Flechtkünstler Ecuadors, benötigt dann ein ganzes Jahr um solch Meisterwerk lückenlos (!) zu flechten.
Der Panama-Hut aus Montecristi ist die Spitzenqualität der handgefertigten Panama-Hüte. Er ist besonders leicht, atmungsaktiv und dennoch wasserabweisend und form- in feuchtem Klima sogar zusammenrollbar. Allgemein ist die Qualität der handgefertigten Panama-Hüte hauptsächlich in der Feinheit der Webstruktur zu sehen: Je feiner die Struktur, desto länger und aufwändiger ist die Fertigung – und umso teurer und wertvoller das Endprodukt.
Das „Panama-Hut-Monument“ auf dem Zócalo von Bécal (Mexiko)
Woher stammt der Name „Panama-Hut“?
Der (falschen) Herkunftsbezeichnung des Huttyps liegt eine Verwechslung zugrunde: Der für Napoleon III. gedachte „sombrero de paja toquilla“ wurde 1855 in Panama eingeschifft. Für die Franzosen galt damit Panama – laut Zollstempel – als Ursprung dieses Huttyps. Weltweit bürgerte sich der Name endgültig ein, als US-Präsident Theodore Rosevelt bei der Bsichtigung des Panama-Kanals einen „Panama“ trug und die Fotos davon um die Welt gingen.
Hutmanufaktur in Ecuador (Cuenca).
Der in Ecuador „Jipijapa“ genannte Klassiker …
… wird original nur aus „Toquillastroh“ geflochten. Seine typische Form erhält er in einer Presse oder von Hand durch Feuchtigkeit, Wärme und Druck. Traditionelle Hersteller-Regionen sind seit 1630 (!) die ecuadorianischen Provinzen Manabí und Azuay mit Manufakturen in den Zentren Montecristi und Jipijapa sowie Cuenca. In Cuenca sind die größten und bekanntesten Exporteure ansässig. Daneben werden Panama-Hüte auch in Mexiko hergestellt. 2012 würdigte die Unesco die Webkunst des Hutflechtens aus „Toquilla-Fasern“ als immaterielles Kulturerbe.
Zusammengerollter Panamahut in der zugehörigen Kiste, nur für humide Klimazonen geeignet.
Tipp für den Transport eines Panama-Hutes
Ein guter Panama-Hut lässt sich in feuchtem Tropenklima ohne Weiteres zusammengerollt transportieren, ohne dass Fasern beschädigt werden oder die Form leidet. Bei geringerer Luftfeuchtigkeit, etwa in Europa, sollte der Hut jedoch nicht mehr gerollt oder an der Spitze zusammengedrückt werden, da sonst die Fasern leichter brechen. Der Panama-Hut sollte nicht an der Krone abgenommen oder aufgesetzt werden, sondern eigentlich nur an der Krempe, um Faser-Bruchschäden durch das Zusammendrücken zu vermeiden. Da aber die wenigsten Benutzer darauf achten, sind die Hüte in der Regel mit einer Verstärkung (crown protecting) an der vorderen Innenseite der Krone ausgestattet.
Rohling eines Panamahutes in einer Manufaktur in Cuenca (Ecuador)
Online Bericht 2022
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